Eine Zeitreise durch die Motorsportgeschichte
Der AvD Oldtimer-Grand-Prix am Nürburgring ging in diesem Jahr bereits in die 45. Runde. 3 Tage lang konnten die Besucher des Oldtimer-Festivals die nostalgischen Fahrzeuge nicht nur bewundern, sondern auch live in Aktion erleben. Rund 500 historische Rennwagen von Ende der 20er bis Anfang der 80er boten eine Zeitreise durch die internationale Motorsportgeschichte.
Opel Manta – eine Liebe für die Ewigkeit
Mittendrin befand sich jedoch ein Fahrzeug, dass normalerweise regelmäßig fährt, an diesem Wochenende aber stand – und zwar im TÜV Rheinland-Zelt. Der Opel Manta B (BJ. 1981) hat zwar kein H-Kennzeichen, ist aber trotzdem eine Legende. Seit seinem Renndebut im April 1994 hat der Flitzer ca. 79.000 km und ca. 3500 Rennrunden auf dem Fuchsschwanz. 1998 bestritt er sein erstes 24h-Rennen und ist seitdem der Publikumsliebling Nr. 1.
Die Rennlegende Volker Strycek fährt dieses Schmuckstück regelmäßig und plauderte bei uns aus dem Nähkästchen. Kein ESP, keine Servolenkung – und trotzdem auf demselben Level wie moderne Autos. Strycek schwärmt von dem Kultauto und wirkt, als wäre er fast ein wenig verliebt – doch schnell wird klar: da ist er nicht der einzige! Der Manta begeistert so viele Menschen, dass er mittlerweile mit Sondergenehmigung über den Nürburgring heizt. Eigentlich dürfte er nämlich nicht mehr fahren, doch die Fans haben extra eine Petition eingereicht, um den Fuchsschwanz wieder auf der Strecke sehen zu können. Apropos Fuchsschwanz – von denen hat das Racing-Team um den Manta B mittlerweile über 100 verbraten. Fast bei jedem Boxenstopp muss das Markenzeichen gewechselt werden, weil der hohe Luftwiderstand ihm schnell den Rest gibt.
Die Faszination Oldtimer
Die Faszination an Oldtimern wächst nicht nur stetig, sie entwickelt sich auch weiter. So hat jede Generation auch eigene Fahrzeuge, mit denen Sie aufgewachsen ist. Strycek, zum Beispiel, ist als Kind immer an einem Opel-Händler vorbeigelaufen. Im Schaufenster stand ein Opel GT, den er als kleiner Junge anhimmelte. Heute fährt er solch ein Fahrzeug und genießt die Nostalgie dieses Klassikers. So wie Volker Strycek geht es vielen Oldtimer-Fans. Sie verbinden ihr Fahrzeug mit den unbeschwerten Erinnerungen ihrer Kindheit und Jugend.
Der Oldtimer steht aber nicht nur für die Erinnerungen eines einzelnen, sondern steht vor allem auch für einen gewissen Zeitgeist, der in dieser Generation herrschte. Wenn es ein Fahrzeug schafft, diesen wiederzuspiegeln, dann ist es ein “automobiles Kulturgut”. Und wenn es dann auch noch mit viel Liebe instandgehalten oder restauriert wurde, hat es das H-Kennzeichen mehr als verdient. Auf dem Oldtimer-Grand-Prix waren davon viele zu bewundern.