1. Umfangreiche Fahrzeugpflege vor der ersten Winterfahrt
Wer seinen Oldtimer im Winter fahren möchte, kommt um eine gründliche Reinigung inklusive Politur des Lacks nicht herum. So wird Rostschäden von Anfang an vorgebeugt. Stellen, an denen sich der Lack bereits leicht gelöst hat, kannst du mit einem Lackstift behandeln. Eine spezielle Versiegelung schützt unterdessen insgesamt vor Wettereinflüssen wie Schnee, Matsch und Regen, denen du im Winter unweigerlich begegnen wirst.
Die Fahrzeugpflege umfasst anschließend die Behandlung bestimmter Autoteile mit Fett oder Wachs. Fett an den Türscharnieren, Gummielementen an den Fensterscheiben oder Schlössern sowie Schutzwachs für empfindliche Teile aus Chrom helfen beim Rostschutz während der Winterfahrten. Außerdem gibt es Spezialpflegemittel für die Autoscheiben, die Schlieren und andere unansehnliche Spuren des Winters vermeiden. Am wichtigsten ist aber sicherlich die Versiegelung der Hohlräume, die eine Angriffsfläche für Streusalz und die dadurch begünstigte Rostentwicklung bilden.
2. Winterreifen und Wintercheck
Natürlich gilt auch für Oldtimer die Winterreifenpflicht bei Schnee und Eis. Wenn du noch keine hast, lohnt sich eine frühzeitige Suche; gerade bei alten Wagen sind geeignete Winterreifen nicht immer auf Lager und bedingen eine längere Wartezeit. Du solltest aber nicht zu gebrauchten Reifen, die mehr als zehn Jahre auf dem Buckel haben, greifen.
Ist der passende Satz Winterreifen montiert, geht es an den winterlichen Check des Fahrzeugs. Dabei stehen die folgenden Schritte auf dem Programm:
- Frostschutzprüfung des Scheibenwischwassers und Kühlwassers
- Batteriecheck (Kapazität prüfen; regelmäßig, auch nach mehreren Ausfahrten)
- falls noch nicht erfolgt: Fettung der Dichtungen von Türen
Wenn der Wintercheck erfolgreich abgeschlossen ist, kannst du deine erste Tour mit dem Oldie im Schnee wagen!

3. Notfallset im Oldtimer
Ein Notfallset im Wagen? Das klingt im ersten Moment etwas dramatisch – durch das hohe Ausfallrisiko von Oldtimern, die im Winter fahren, solltest du aber auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Wenn das Auto streikt und auch die Benzinreserve zur Neige geht, profitierst du von einer wärmenden Decke im Fahrzeug. Selbst ohne Heizung musst du so bis zum Eintreffen des Pannendienstes nicht frieren. Weiterhin sollten ein Türschlossenteiser, ein Eiskratzer, und eine Taschenlampe für alle Fälle zur Verfügung stehen.
4. Richtiges Parken
Für die Zeiten, in denen dein Oldtimer nicht im Winter fahren soll, empfiehlt sich eine trockene und möglichst konstant temperierte Garage. Keinesfalls solltest du den Oldtimer permanent den äußeren Einflüssen wie Schnee, Regen und Eis aussetzen! Ein Carport oder eine mobile Garage aus Plane eignen sich also höchstens als Übergangslösung. Gibt es keine Möglichkeit, den Wagen sicher zu parken, kannst du dich nach mietbaren Stellplätzen, zum Beispiel in einer Scheune auf dem Land, umsehen.
Wichtig:
Vor der Fahrt in die Garage oder Scheune muss der Wagen selbst komplett trocken sein. Achte daher darauf, dass die Spuren der letzten Winterausfahrt beseitigt wurden. Im Zweifelsfall kannst du dein Schätzchen in Ruhe trockenwischen und anschließend bis zur nächsten Tour sicher abstellen.
Autor des Beitrags

Thorsten Rechtien
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