Der Weg ist das Ziel – so sehen das zumindest viele Biker. Aber wer Fahrt aufnimmt, muss auch richtig bremsen können. Tipps zu Bremsweg, Bremsmanöver und ABS findet ihr im Video:

Kenne dein Motorrad

Es ist wichtig, das Bremsverhalten seiner Maschine zu kennen und verschiedene Bremsmanöver zu üben. Regelmäßiges Training hilft dabei, bei einer Voll- bzw. Notbremsung schnell und richtig zu reagieren. Fahrsicherheitstrainings sind extrem hilfreich, um sich und seine Maschine besser einschätzen zu lernen.

Die Vollbremsung

Bei einer Vollbremsung wirken enorme Kräfte auf den Fahrer ein. Deswegen ist es wichtig, Spannung im Körper aufzubauen. Dabei hilft es auch, die Knie an den Tank zu drücken, den Oberkörper möglichst aufrecht zu platzieren und die Arme nicht vollständig durchzudrücken.

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Richtig Bremsen

Motorräder verfügen generell über zwei Bremsen, die Vorderrad- und die Hinterradbremse. Bei einem Bremsmanöver verlagert sich das Gewicht von Fahrer und Motorrad stark nach vorne. Deswegen ist es wichtig, die richtige Radlastverteilung zu kennen. Durch die dynamische Achslastverlagerung nach vorne kann mit der Vorderradbremse eine hohe Bremsenergie erzeugt werden. Im Klartext bedeutet das: Vorne muss deutlich stärker gebremst werden als hinten.

Der Bremsweg

Neben der richtigen Radlastverteilung ist es auch wichtig zu wissen, wie sich der Bremsweg verändert. Auch hier gibt es eine Faustformel: Doppelte Geschwindigkeit gleich vierfache Länge. Das bedeutet, der Bremsweg bei 100 km/h ist viermal so lang wie bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Natürlich spielen auch Bodenbeschaffenheit und Wetterverhältnisse wie Nässe eine große Rolle. Das Bremsen auf rutschigen Flächen wie Fahrbahnmarkierungen und Kanaldeckeln sollte grundsätzlich vermieden werden.

Motorradfahrer bremst in Kurve

Helfer ABS:

Antiblockiersysteme (ABS) verhindern das Blockieren der Räder und können dadurch das Einklappen des Vorderrads und das Ausbrechen des Hecks verhindern.

ABS – wie funktioniert’s?

In modernen Motorrädern ist es nicht mehr wegzudenken: das Antiblockiersystem, kurz ABA. Egal ob bei einer Gefahrenbremsung oder beim Überbremsen an glatten und rutschigen Stellen, das System verhindert das blockieren der Räder und verringert dadurch die Sturzgefahr.

ABS ermöglicht sicheres Bremsen auf rutschigen und/oder nassen Flächen. Ist zusätzlich Kurven-ABS vorhanden, ermöglicht dies auch Sicherheit bei Schräglage. Bei den meisten üblichen Bremsmanövern ist ein Unterschied von Maschinen mit und ohne ABS kaum zu spüren. Erst wenn ein Rad die Blockiergrenze erreicht hat, kommt das ABS in den Regelbereich und wird für den Fahrer spürbar. Antiblockiersysteme verhindern das Blockieren der Räder und können dadurch das Einklappen des Vorderrads und das Ausbrechen des Hecks verhindern.

Alles im Blick haben

Das richtige Bremsverhalten kann lebenswichtig sein. Deswegen vorher mit dem Motorrad und den vorhandenen Bremssystemen auseinandersetzen. Dann steht einer entspannten Motorradsaison nichts mehr im Wege.

Mehr Tipps für Motorradfahrer

Auch Kurvenfahren sollte regelmäßig geübt werden – hierzu gibt’s ebenfalls ein paar Tipps von uns.

Autor des Beitrags

Thorsten Rechtien

Thorsten Rechtien

Competence Center

Thorsten Rechtien ist bei uns der Mann, der auf (fast) alles eine Antwort weiß. Der Diplom-Ingenieur ist ein echtes TÜV Rheinland-Gewächs und seit 2009 bei uns tätig. Erst in unserer Prüfstelle in Brühl tätig, betreut er mittlerweile die technische Hotline in unserem “Competence Center”. Dort beantwortet er den ganzen Tag Fragen rund um eure Fahrzeuge. Aber nicht nur während der Arbeitszeit, auch nach Feierabend schlägt sein Herz für Fahrzeuge – hier aber besonders für die mit nur 2 Rädern. Mit seinem Motorrad würde er am liebsten bis ins Wohnzimmer fahren – so unzertrennlich sind die beiden. Sein Fachwissen teilt er immer gerne mit uns – und jetzt auch mit euch.

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