Die rechtliche Grundlage
Seit 2010 existiert eine “situative Winterreifenpflicht”. Das bedeutet, es ist verboten, bei winterlichen Verhältnisse mit Sommerreifen zu fahren. Durch die Änderungen der StVZO vom 01.06.2017 ist für Winterreifen sogar das “Schneeflocken-Symbol” vorgeschrieben. Alle seit dem 1. Januar 2018 produzierten Reifen müssen dieses Symbol tragen, um verkehrsrechtlich als Winterreifen zu gelten. Dabei ist es egal, ob es ein Winter- oder ein Ganzjahresreifen ist. M&S-Reifen, die bis einschließlich 31.12.2017 gefertigt wurden, dürfen aber noch weiterhin verwendet werden (bis zum 30.09.2024).
Unterschied Winter-, Sommer- und Ganzjahresreifen
Der Unterschied zwischen Winter-, Sommer- und Ganzjahresreifen liegt in der Gummimischung und dem Profil. Winterreifen müssen auch bei Kälte elastisch bleiben und verfügen deshalb über eine relativ weiche Gummimischung. Außerdem sorgt das Profil mit seinen Lamellen für einen hohen Grip auf Schnee und Eis. Sommerreifen müssen auch bei großer Hitze für Fahr- und Bremsstabilität sorgen, deshalb haben sie eine härtere Gummimischung. Außerdem ist ihr Profil für Aquaplaning optimiert. Ein Ganzjahresreifen muss sich an die Gegebenheiten in Sommer und Winter anpassen – dies kann natürlich immer nur ein Kompromiss sein. Da der Ganzjahresreifen den gesetzlichen Anforderungen eines Winterreifens entsprechen muss, zeigt er vor allem im Sommer seine Nachteile. Hoher Verschleiß und längere Bremswege sind die Folgen. Doch auch im Winter zeigt er Einbußen bei Bremsweg, Haftung und Kurvenverhalten.

Die Mischung macht’s:
Winterreifen müssen bei Kälte elastisch bleiben und verfügen deshalb über eine relativ weiche Gummimischung. Sommerreifen müssen auch bei großer Hitze für Fahr- und Bremsstabilität sorgen, deshalb haben sie eine härtere Gummimischung.
Die Vor- und Nachteile der Reifen
Klarer Vorteil des Ganzjahresreifen sind die Anschaffungskosten. Man braucht nur einen Satz Reifen und Felgen und das lästige Wechseln und Einlagern alle halbe Jahre entfällt. Für extreme Wetterlagen ist er zwar nicht ausgelegt, aber in Städten, wo ein gemäßigtes Klima herrscht und es nur selten bis nie schneit, kann der Allrounder glänzen. Vor allem wenn man nur wenige Kilometer pro Jahr fährt.
Die Nachteile des Ganzjahresreifens sind ein schnellerer Verschleiß und höherer Spritverbrauch. Besonders für Vielfahrer sind dies zwei wichtige Punkte. Neben den Einbußen bei Bremsweg und Haftung werden häufig die lauteren Abrollgeräusche bemängelt.
Allgemeine Hinweise
Um sicher durch den Sommer und Winter zu kommen, ist es wichtig, auf Profil und Luftdruck der Reifen zu achten. Die gesetzliche Mindest-Profiltiefe beträgt 1,6 mm, besser sind beim Aufziehen der Reifen jedoch mindestens 4 mm. Auch der Luftdruck sollte regelmäßig überprüft werden. Der richtige Luftdruck steht für gewöhnlich auf einem Aufkleber in Türholm, im Handbuch oder in der Tankklappe. Zu wenig Profil und ein zu geringer Luftdruck können zu längeren Bremswegen und einem instabileren Fahrverhalten führen – ganz abgesehen vom erhöhten Spritverbrauch.
Gesetzliche Mindest-Profiltiefe
Fazit
Ganzjahresreifen sind nur eine ernstzunehmende Alternative, wenn die Fahrt bei extremem Winterwetter ausgeschlossen ist und der Wagen im Zweifel auch mal stehen bleiben kann. Für Fahrer die hauptsächlich im Flachland oder in Städten unterwegs sind und nur wenige Kilometer pro Jahr fahren, sind die Allrounder sicherlich eine Überlegung wert.
Unser Tipp:
Autorin des Beitrags

Arianna Blittersdorf
Social Media Managerin
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